Der Ursprung des Christentums



    Die Ursprünge des Christentums gehen auf das antike Israel zurück. Dieses Volk der Hebräer bestand aus einem Stammes-Verband von 12 Stämmen und glaubte an den Gott Jahwe, der sich ihnen und ihren Vorfahren mehrfach offenbart hatte, Von diesem Gott erhielten sie auch die 10 Gebote, die das Grund-Gesetz des Volkes Israel darstellten.

    Das Volk Israel verschwand später von der Bühne der Geschichte bis auf einen Rest, der hauptsächlich aus den Stämmen Juda und Levi bestand. Dieser „Rest“ ist uns als das Volk der Juden bekannt, die in der Zeit vor etwa 2000 Jahren, als ein Wanderprediger mit dem Namen Jesus von Nazareth unter ihnen auftrat, zum einen - als zahlenmäßig kleinerer Teil - das römische Palästina besiedelten und zum anderen als Juden-Gemeinden in der Diaspora rund ums Mittelmeer verstreut lebten.    

      Alle Juden betrachteten Jerusalem als ihre geistig-religiöse Hauptstadt, die auch den Tempel beherbergte, ihr wichtigstes Heiligtum für die Anbetung ihres Gottes. Die Juden hatten ihre alten hebräischen Schriften bewahrt, die die Grundlage ihres Gottesglaubens waren. Diese Schriften wurden von den Juden als „das Gesetz, die Psalmen und die Propheten“ bezeichnet. Dem heutigen Bibelleser sind sie als das „Alte Testament“ bekannt.

      In diesen Schriften wird mehrfach ein Messias – ein Retter und Erlöser  – angekündigt, der sein Volk aus aller Knechtschaft befreien und sein ewiges Reich über Israel errichten sollte. Die Hoffnung auf den Messias war unter den Juden gerade zur Zeit der römischen Herrschaft in Palästina – das von Vasallen-königen der Römer regiert wurde -  sehr gegenwärtig. 

   Als nun etwa 30 n.Chr. der wundertätige Rabbi und Wanderprediger Jesus, der sich als „Sohn Gottes“  bezeichnete, durch Judäa und Galiläa zog und dort „das Evangelium – die gute Nachricht – vom kommenden Reich Gottes“ predigte, zog er die Aufmerksamkeit vieler Juden auf sich, nicht allein durch seine Heilungen, Totenerweckungen, Dämonen-Austreibungen und anderen spektakulären Wunder.

     Wider Erwarten rief Jesus in seinen Predigten, Statements und Gesprächen nicht zum Freiheitskampf gegen die Römer auf, sondern er rief seine Landsleute zur persönlichen Umkehr auf, zur Hinwendung zu den Prinzipien der Zehn Gebote – nicht nur dem Buchstaben, sondern dem Geist des Gesetzes nach. Denn - so sein  Credo:: nur wer die Gebote hält, der wird auch das Bürgerrecht für das Reich Gottes erhalten.   

     Jesu Lehren stießen bei den meisten Juden, insbesondere bei der  politisch-religiösen Führungsschicht auf wenig Gegenliebe. So konnte er während seines reichlich dreijährigen Wirkens nur wenige Anhänger finden, von denen später von ihm die 12 Urapostel seiner Kirche bestimmt wurden.

     Die Ablehnung des Jesus von Nazareth durch das jüdische Establishment ging so weit, dass es den Juden mittels einer juristischen Farce gelang, dass ein völlig Unschuldiger von einem Hinrichtungskommando der römischen Staatsmacht im Frühjahr 33 n.Chr. gegeißelt und gekreuzigt wurde.

     Dieses Prozedere war die grausamste Art  der Vollstreckung der Todesstrafe, die vorstellbar ist. Allein die Folter mit dem Flagrum, einer Art Peitsche mit Schaft und mehreren mit Metall- oder Knochenstücken besetzten Riemen bzw. Ketten, erfolgte so lange, bis das Opfer bewusstlos zusammenbrach. Nicht wenige starben bereits bei der Geißelung, die deshalb, ebenso wie die Kreuzigung, nur bei nichtrömischen Schwer-Verbrechern zur Anwendung kam.

    Als Überlebender der Geißelung musste Jesus den Querbalken seines Kreuzes zur Richtstätte tragen, wo er gekreuzigt wurde und nach einigen Stunden am Kreuz durch den Speerstich eines römischen Soldaten verblutete und starb.       

    Damit endete das Leben des „Königs der Juden“ innerhalb einer Zeitspanne von nur wenigen Stunden, angefangen von seiner Festnahme über das „Gerichtsverfahren“ bis zu seiner Tötung. Nachdem Jesus verschieden war, wurde er umgehend in einem Felsengrab bestattet.    

     Interessant ist, dass er gemäß den Aufzeichnungen – so wie er es auch vorher prophezeit hatte – erst nach 3 Tagen und 3 Nächten (also 72 Stunden) nicht mehr in seinem Grab zu finden war. Damit kann er niemals am Freitag gestorben und beerdigt worden sein, da am frühen Morgen des ersten Tages der Woche (also Sonntag) sein Grab bereits leer vorgefunden wurde.  

    Als die geschockten und desillusionierten Anhänger des Jesus von Nazareth von seiner Auferstehung erfuhren, und Jesus sich in der Folgezeit ihnen mehrfach zeigte und mit ihnen zusammen war, festigte sich ihr Glaube, dass er wirklich der Christus - der prophezeite Messias -  war.

    40 Tage nach seiner Auferstehung verließ Jesus Christus durch seine Himmelfahrt seine wenigen Nachfolger mit dem Versprechen, ihnen einen Tröster – den Geist Gottes – zu senden. Nach weiteren 10 Tagen, am Pfingstfest 31 n.Chr., als sich seine Anhänger schon am frühen Morgen im Tempel in Jerusalem versammelt hatten, wurde die Gründung der Kirche Gottes (Urtext: Ecclesia = herausgerufene Versammlung der Gläubigen)  durch die „Ausgießung“ seines göttlichen Geistes  besiegelt. Das war die Geburtsstunde der Gemeinde oder Kirche Gottes, wie sie in den neutestamentlichen Schriften bezeichnet wird. .....  Wie ging es weiter?   ---    Lesen Sie Platons Schatten!